Nachvollziehbare Briefsendungen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

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Nachvollziehbare Briefsendungen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Eine Sendungsverfolgung oder ein Zugangsnachweis von Briefen ist, anders als bei Paketen, nicht der Regelfall. Wer den Zugang seiner Briefe nachvollziehen will, hat hierfür jedoch spezielle Briefdienstleistungen und damit Möglichkeiten zur Auswahl.
Das Wichtigste in Kürze
  • Bei einem gewöhnlichen Brief lässt sich für den Versender nicht direkt nachvollziehen, ob der Brief sein Ziel erreicht hat.
  • Spezielle Arten von Briefen mit Sendungsverfolgung bzw. Zugangsnachweis schaffen hier Abhilfe.
  • Vor allem bei Kündigungen oder Vertragserklärungen bieten nachvollziehbare Briefsendungen wichtige Vorteile.

Haben Sie Beschwerden über Post- oder Paketdienstleister? Hier erhalten Sie erste Informationen zur Rechtslage und können interaktiv passende Musterbriefe erstellen, um sich zu beschweren.

Keine Kontrolle über den Zugang beim Standard-Brief
Wer einen normalen Brief verschickt und wissen möchte, ob das Schreiben sein Ziel erreicht hat, dem bleibt in der Regel nur die Nachfrage beim Empfänger. Anders als bei Paketen ist eine Sendungsverfolgung im Rahmen des postalischen Massenverkehres von Briefen weder vorgesehen, noch wird der Einwurf bzw. der Empfang quittiert. Trotz der gesetzlichen Regelungen, die eine Mindestqualität von Briefdienstleistungen in Deutschland gewährleisten, ist nicht völlig auszuschließen, dass Briefe ihr Ziel auch einmal nicht erreichen.
 
Für Verbraucher kann diese Situation vor allem dann unbefriedigend sein, wenn wichtige Dokumente wie Kündigungen den Empfänger erreichen „müssen“, weil sie Rechtsfolgen auslösen, die für den Verbraucher von Bedeutung sind. Ungewollte Vertragsverlängerungen, weil der Empfänger den Zugang des Briefs bestreitet oder der Brief tatsächlich verloren gegangen und ein fristgerechtes Ersatzschreiben durch den Verbraucher dadurch unterblieben ist, sind ein vermeidbares Ärgernis.
 
Ebenso unerfreulich: Verloren gegangene Briefe mit Glückwunschkarten und Geldbeträgen, die vor allem zu Feierlichkeiten gerne versendet werden.
Mehr Sicherheit durch Briefe mit Sendungsverfolgung und Zugangsnachweis
Um solchen Ärger zu vermeiden, bieten Briefdienstleister verschiedene Angebote an, die einen Zugangsnachweis beim Empfänger beinhalten. Diese sind in der Regel aber auch teurer als der Standard-Brief. Zusätzlich haftet der Briefdienstleister je nach konkreter Briefdienstleistung auch weitergehend für Verlust und Beschädigung des Briefs.
 
Verbraucher:innen haben z.B. bei der Deutschen Post AG, insbesondere folgende Optionen zur Auswahl, um den Zugang eines Briefes innerhalb Deutschlands nachvollziehen zu können:

Je nach Produkt gibt es verschiedene Möglichkeiten den Zugang eines Briefes nachzuvollziehen. So können Verbraucher bei einer Sendungsverfolgung eine Sendungsnummer in ein Online-Formular eintragen und dort erfahren, ob der Briefdienstleister den Brief zugestellt hat. Bei einem Einschreiben mit Rückschein erhalten Verbraucher sogar ein eigenes Dokument, auf dem der Empfänger den Empfang quittiert hat.

Situations- und bedarfsgerecht können Verbraucher so eine für sie passende nachvollziehbare Briefdienstleistung wählen. Die Briefdienstleister informieren darüber vor Ort in den Filialen und auch im Internet. Im Zweifel und vor allem im Streitfall gilt nämlich auch bei Briefen: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.

Dieser Inhalt wurde von den Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Thüringen für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.